Samstag, 17. November 2012

Ignoranz - ignorance

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Wenn ich etwas wirklich nicht gerne tu, dann ist das am Samstag den Tag durch einen Fuss vor die Haustür zu setzen und in die Stadt gehen. Und wenn ich es dann doch dann und wann tue, dann flüchte ich möglichst schnell aus dem Getümmel im Stadtzentrum. Das einzige Problem dabei: Irgendwann muss ich wieder zurück, und es gibt kein Weg an der Menschenmasse vorbei. Und dann habe ich manchmal das Gefühl, dass alle gescheiten Menschen daheim geblieben seien. Weil, so viel Kollektiv-Dummheit aufs Mal? Vor allem blind sind sie, die "Samstags-Menschen". Sie gehen kreuz und quer, schauen nicht links noch rechts - oder schauen sie nur links und rechts und nicht geradeaus? Es ist mir ein Rätsel, wie man so ignorant durchs Leben kommt...

(english)
If I really hate something, then that is to put a foot through the front door and go to town on Saturday. And if I do it every now and then, I flee as fast as possible from the tumult in the city center. The only problem: At some point I need to get back, and there is no way around the crowd. And then I sometimes have the feeling that all the smart people stayed home. Because, as much collective stupidity at a time? Above all, they are blind, the "Saturday people". They go back and forth, do not look left or right - or do they just look left and right and not straight? It is beyond me how someone so ignorant gets through life...


No.23 - 17.11.12 - eyes of the street - 12.8x8.1 cm - ©Joris Burla


Donnerstag, 15. November 2012

Wut - Anger

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So viel Wut. So viel Entäuschung steckt in den Menschen. Und sie lassen diese Wut und Entäuschung auch raus. Sie gehen auf die Strasse und demonstrieren. Sie gehen auf die Strasse und riskieren ihr Leben. Sie kämpfen für etwas Besseres, für eine bessere Welt, für eine faire Welt.
All diese Menschen, sie sind nicht allein. Es sind viele, und sie werden zu einer Masse. Einer Masse mit so unglaublich viel Energie, zielgerichteter Energie, dass man selbst im warmen Wohnzimmer sitzend einen Knopf in die Eingeweiden bekommt, dass einem das Blut in den Kopf schiesst, dass das Adrenalin den Körper durchströmt, dass man kaum stillsitzen kann, wenn man nur schon ein Video von Protesten sieht.
So viel Energie. 

(english)
So much anger. So much disappointment lies in the people. And they let this anger and disappointment out. They go out onto the streets and demonstrate. They go out and risk their lives. They fight for something better, for a better world, for a fair world. 
All these people, they are not alone. There are many, and they become a crowd. A croud with such an incredible amount of energy, focused energy, that even sitting in the warm living room one gets a knot in the intestines, your blood shoots to the head, the adrenaline flows through the body, you can't sit still, only when you have watched one film of the protests.
So much energy.
 
No.22 -  14.11.12 - Wut (Anger) - 11.7x9.3 cm - ©Joris Burla


Dienstag, 13. November 2012

frühmorgens - early morning

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Als ich vor etwas mehr als einem Jahr im Militär war, hatten wir von Zeit zu Zeit Frühsport. Und das hiess: Um halb sechs raus aus den Federn und eine Halbestunde joggen. Ich war einer der eher fitteren und darum kamen wir etwas weiter umher, oft führte uns der Weg and die Aare und darüber. Und das war das einzig Gute daran. Denn diese Morgenstimmungen, wie ich sie dort erlebt habe, erlebe ich selten: Nebel über dem Fluss, die Stille, nur von morgendlichem Vogelgesang durchbrochen, manchmal dampfte es sogar vom Fluss.
Was ich damals hasste, mache ich nun freiwillig: Früh ausfstehen. Um fünf Uhr läutet der Wecker jeden Montag. Und jedesmal werde ich mit einer wunderschönen Morgenstimmung dafür belohnt. So auch gestern, als sich die Limmat im Nebel verlor und einem das Gefühl gab, irgendwo in den grünen, ländlichen Weiden Englands zu sein.

(english)
When I was in the military a little more than a year ago, from time to time we had early morning exercise. And that meant: At half past five out of the bed and go jogging for half an hour. I was one of the more fitter and so we came around a bit further, often the way led us down to the Aare and over it. And that was the only good thing. Because this morning moods, as I have experienced there, I experience rare: Fog over the river, the silence only pierced by morning birdsong, sometimes it even steamed out of the river. 
What I hated back then, I do now voluntarily: getting up early. At five o'clock rings the alarm every Monday. And every time I am rewarded with a beautiful morning mood. So did yesterday, when the Limmat lost itself in the fog and gave you the feeling of being somewhere in the green, rural pastures of England.

No. 21 - 13. 11. 12 - Morgenstimmung (morning mood) - 8.9x4.2 cm - ©Joris Burla

 

Freitag, 9. November 2012

Asiatisches Essen - asian food

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Ramen. Eine Nudelsuppe. Mit feinen, schmackhaften Nudeln. Eventuell ein paar Stücke Fleisch. Eine herzhafte Brühe, vielleicht ist sie scharf. Ein wunderbares Gericht, eines das wärmt, eines das man ganz billig kriegt (als Instantnoodles) oder auch frisch, mit auserlesenen Zutaten zubereitet. Einfach etwas Gutes.

(english)
Ramen. A noodle soup. With delicate, tasty noodles. Maybe a few pieces of meat. A hearty soup, maybe it is spicy. A wonderful dish, one that warms you, one that you can get really cheap (as Instantnoodles) or freshly prepared with exlusive ingredients. Simply good.

No. 20 - 6.11.12 - Rāmen - 7.1x6.6 cm - ©Joris Burla



Freitag, 2. November 2012

Der Sturm - The Tempest

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Und dann war plötzlich die Sonne weg. Am Nachmittag noch dem dünnen Wolkenschleier trotzend, musste sie sich nun von dicken, grauen Wolken geschlagen geben. Wie einen Deckel schoben sie sich über den Stadthimmel, einen Sturm, ein Gewitter ankündigend. Zwar konnte man von der Brücke aus weit in der Ferne golden und silbrig leuchtende Schneeberge sehen, doch der Regen wird auch diese Aussicht verbergen, alles in einen grauen Vorhang hüllen. Trotzig stand der Monolith in der Mitte der Stadt und ragte hoch über die tiefen Nachbarshäuser. Nichts konnte den Menschen darin etwas anhaben, kein Laut drang hinein, selbst die Glassfassade liess das Wetter und die Wolken abprallen.
Nicht mal der Wind, der mir die Haare zerzauste, wurde wargenommen. Ich schüttelte mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, fuhr weiter und freut mich, dass hier draussen war, den Elementen ausgesetzt.

(english)
And then, the Sun was suddenly gone. In the afternoon it still outdared the thin clouds, but now it had to give up by the thick, gray clouds. Like a cover they pushed themself upon the city sky, announcing a storm, a tempest. Although I could see golden and silvery glowing snow mountains far in the distance from the bridge, but the rain would hide this view, wrapping everything in a gray curtain. Defiantly stood the monolith in the center of the city and loomed high over the deep neighbouring buildings. Nothing could have something on the people inside, no sound would penetrate them, even the glass facade was reflecting off the weather and the clouds.
Not even the wind that ruffled my hair, would be noticed. I shook a strand of hair off my face, moved on, and was pleased, that I was out here, exposed to the elements.

No.19 - 2.11.12 - Monolith (monolith) - 11.6x8.8 cm - ©Joris Burla

Donnerstag, 1. November 2012

Me, Myself & I

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Heute ist der Internationale Selbstportrait Tag. Zur Feier dieses Tages, welch ein Wunder, habe ich mich selbst gezeichnet. Und wenn man schon sein Äusseres genau studiert, kann man ja auch andere Sachen genau untersuchen. Zum Beispiel, was ich hier mit diesem Blog eigentlich genau mache. Mit diesen kleinen Zeichnungen will ich mich nicht unbedingt zeichnerisch-technisch weiterbringen, auch geht es nicht um anatomische Studien. Es geht hier vielmehr darum, meine Kreativität zu pushen. Darum, aus dem Alltag kleine, in sich allein stehende Bilder zu schaffen, und somit meine Augen für lustige, schöne, nachdenkliche Momente zu schärfen. Diese dann klar und deutlich auf Papier zubringen, ist der zweite Aspekt dieser Serie. Die Gedanken in eine sehr strenge, klare Form auf Papier zu bringen, hilft mir, Ideen im Geiste klarer zu formulieren und vorzustellen.

(english)
Today is international self portrait day. To celebrate this day, you guessed it, I have drawn myself. And if you already studying your appearance, it's a good time to examine other things. For example, what I'm actually doing on this blog. With these small drawings I do not necessarily want to advance technically, also I don't do anatomical studies. Instead its more about to push my creativity. About to create everyday small standalone images, and thus sharpen my eyes for fun, beautiful, thoughtful moments. To get them clear and explicit on paper, is the second aspect of this series. To bring the thoughts in a strict and clear form on to the paper helps me to form imagine the ideas in my mind clearer.

No.18 - 1.11.12 - Selbstportrait (selfportait) - 6.8x7.9 cm - ©Joris Burla